Denzlingen ai tempi del Nazismo
Vittime – Colpevoli – Resistenze
Nel 1943 il prigioniero di guerra polacco Kasimierz Dworak fu ucciso da una guardia a Denzlingen per „ammutinamento e resistenza“. La sua lapide si trova qui all´entrata del cimitero. Ció che successe nel nostro paese durante il Nazismo e quali altre vittime siano da deplorare, non deve cadere nell´oblio. Oltre a Dworak si contano altre due abitanti di Denzlingen, che sono stati arrestati nel campo di concentramento di Ravensbrück e uccisi a Bernburg/Saale. (v. Tavola 12.1 e 12.2)
Quellen- und Literaturangaben / CopyrightsStandesamt Denzlingen, Sterberegister 1943Badische Zeitung vom 4.5.2016Rolf Hochhuth, Eine Liebe in Deutschland (1978;
rororo 1983)Auskunft von Frau Anna-Maria Lang,
Schönbergstraße 1, 79211 DenzlingenFoto: Medienhaus Denzlingen
Denzlingen in der Zeit des Nationalsozialismus
Opfer – Täter – Widerstände
Während bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 im Deutschen Reich auf die NSDAP 43,9 % entfielen (Baden 45,8 %), erreichte die Partei Adolf Hitlers in Denzlingen 59,7 % der Wählerstimmen (743 von 1.491 Wahlberechtigten). Die Begeisterung für den „Führer“ war in unserem traditionell evangelisch geprägten Ort weitaus größer als beispielweise im katholischen Freiburg (NSDAP: 35,8 %). Die Deutsche Zentrumspartei, die in Freiburg 29,4 % der Stimmen erhielt, kam in Denzlingen nur auf 14,3 %, gefolgt von den Kommunisten mit 12,7 % (Freiburg: 14,2 %).
> Detailierte Informationen zur Reichstagswahl
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Den 18 namentlich bekannten NSDAP-Mitgliedern (Denzlingen, Band 2, S. 107) schlossen sich 1933 weitere 48 Denzlinger an. 1937 stieg die Zahl der Parteimitglieder im Ort auf 147, und 1942 zählte die Denzlinger Ortsgruppe 239 Personen, unter ihnen auch Pfarrer Hermann Leser und der Kirchen-Organist und Chorleiter Schäfer. Ortsgruppenleiter war bis 1938 der ehemalige Sozialdemokrat und Lehrer a. D. Wilhelm Meier.
Schon bald nach der Reichstagswahl gehörten dem Gemeinderat nur noch NSDAP-Mitglieder an; geleitet wurde er zunächst kommissarisch, dann – nach dem erzwungenen Rücktritt des sozialdemokratischen Bürgermeisters Karl Leimenstoll (1885-1947) – von dem ehemaligen Lehrer Wilhelm Meier. Die ersten Beschlüsse des „gleichgeschalteten“ Gemeinderats waren am 19. Juni 1933 zwei Umbenennungen und die Ernennung eines Ehrenbürgers:
- Die Hauptstraße wurde zur „Adolf-Hitler-Straße“ (Die Hindenburg-Straße gab es bereits seit 1916).
- Dem Platz zwischen der Schule, der Georgskirche und dem Rathaus gab man offiziell den Namen „Robert-Wagner-Platz“ (Robert Wagner war NSDAP-Gauleiter und Reichstatthalter von Baden.1946 wurde er von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet).
- Dem Emmendinger NSDAP-Kreisleiter Dr. Theophil Rehm wurde auf Vorschlag von Wilhelm Meier die Ehrenbürgerwürde verliehen – eine Auszeichnung, mit der zuvor (1900 und 1911) nur zwei verdiente Denzlinger Bürger ausgezeichnet worden waren (Denzlingen, Band 2, S. 163). Erst im Juli 2010 wurde Dr. Rehm auf einen Antrag aus den Reihen der Bürgerschaft hin die Ehrenbürgerwürde durch einen Gemeinderatsbeschluss aberkannt.
Aufmarsch der Denzlinger Sturmabteilung (SA) in der Adolf Hitler-Straße (heute wieder: Hauptstraße) am
1. Mai 1938
Auch die Denzlinger Vereine, beispielsweise der Männergesangverein (s. Protokollbuch), wurden „gleichgeschaltet“ und von parteitreuen „Vereinsführern“ statt von Vorständen geleitet. Wenn sich Widerstand regte – etwa gegen die Absetzung der Bürgermeisters Leimenstoll oder gegen den von der Kreisleitung daraufhin eingesetzten Bürgermeister Meier (Denzlingen, Band 2 S. 108-110) – erwies sich dieser als wirkungslos, da der mit Parteimitgliedern besetzte Gemeinderat geschlossen hinter Meier stand. Am 7. Dezember 1935 verfügte das Bezirksamt Emmendingen offiziell Meiers Ernennung zum Bürgermeister. Als Vertreter der „Glaubensbewegung Deutsche Christen. Gau Baden“ gehört er auch dem ev. Kirchengemeinderat an.
Der BDM (Bund Deutscher Mädel, weiblicher Zweig der Hitlerjugend) beim Ernte-Dank-Umzug in Denzlingen)
Als der Denzlinger Kommunist Friedrich Franz schon anfangs der Dreißiger Jahre verhaftet und der SPD-Bürgermeister Leimenstoll abgesetzt wurde, als man den „asozialen“ Mitbürger Jakob Bühler und die Tochter des „Hirschen“-Wirts, Anna Bassinger, als „Zeugin Jehovas“ verhaftete, ins Gefängnis brachte und später im Konzentrationslager ermordete, nahm die Dorfgemeinschaft das hin und stellte keine Nachfragen (Denzlingen, Band 2, S. 102-116).
Kundgebung in der NS-Zeit am ehemaligen Krieger-Denkmal auf dem „Robert-Wagner-Platz“ (zwischen dem alten Rathaus, dem Schulhaus und ev. Pfarramt)
Quellen / CopyrightsStatistisches Landesamt Baden-WürttembergGemeindearchiv Denzlingen: DA-DE 1A-727, Rechtsstreit Bürgermeister Karl Leimenstoll: 1A-214, Gemeinderatsprotokolle1B-237Vereinsarchiv Concordia-Chöre Denzlingen, Protokollbuch 1929-1949Dieter Geuenich – Dieter Ohmberger, Denzlingen,
Band 2: Von Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges (Denzlingen 2009) S. 102-122
Autoren dieses ArtikelsDietrich Elchlepp / Dieter Ohmberger
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