Denzlingen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte entlang des Glotterbaches.
Die Bedeutung des Gewässers für die Siedlungsentwicklung lässt sich noch heute gut am lang gestreckten Ortsbild erkennen.
Prägten zunächst Landwirtschaft und Mühlen die Erwerbsstruktur, brachte die Anbindung an die Bahn im Jahre 1845 erhebliche Veränderungen.
In den vergangenen 50 Jahren hat sich der Ort rasant entwickelt, neu angesiedelte Betriebe des Mittelstandes, eine deutliche Erweiterung der Siedlungsfläche und eine Verdreifachung der Einwohnerzahl sind wesentliche Merkmale.
Am Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter vollzog sich eine entscheidende Wende in der Besiedelungsgeschichte Südwestdeutschlands.
Mit dem Schwinden der römischen Macht in unserer Region begann die Alemannenzeit!
Im Zuge der germanischen Völkerwanderungen entstanden vom fünften Jahrhundert an auch in unserer Gegend erste alemannische Siedlungen.
Es ist denkbar, dass sich zu dieser Zeit der Alemanne „Denzilo“ mit seinen Stammesleuten am Fuße des Mauracher Berges niederließ.
Die fruchtbaren Lössböden boten gute Standortbedingungen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Name des Ortes „Denzilinga“, also der Ort, an dem Denzilo und seine Leute sich niedergelassen hatten.
Haben Sie gewusst, dass die Ortschaften mit den Endungen „-ingen“ die Zugehörigkeit von Siedlern zu ihrem Anführer ausdrückten und zur Zeit der ersten alemannischen Siedlungsphase entstanden sind? So lebten in Denzlingen die Leute des Denzilo.
Langen-Denzlingen
im Jahr 1752
Entlang des Glotterbaches entstand auf einer Länge von 2,5 km Langen-Denzlingen. Wie die Karte zeigt, waren die Höfe mit ihren dahinterliegenden Nutzparzellen auf beiden Seiten des Baches angeordnet. Die Ausrichtung der Wohnhäuser erfolgte mit den Giebeln in Richtung des Gewässers. Die Scheunen waren quer stehend dahinter gebaut. Noch heute ist diese Baustruktur im Unterdorf teilweise zu erkennen.
Anschluss
an die Bahnlinie 1845
Die Rheintal-Bahnlinie trennte Langen-Denzlingen ziemlich genau in der Mitte in das Unterdorf (westlich der Bahnlinie) und das Oberdorf (östlich der Bahnlinie). Mit dem Anschluss an die Bahnlinie am 31. Juli 1845 begann für das landwirtschaftlich geprägte Dorf eine neue Zeit.
Baden entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg zum größten deutschen Tabakanbaugebiet, die Tabakindustrie bestimmte für annähernd 100 Jahre das Leben in Denzlingen. Vorwiegend Frauen und Mädchen arbeiteten in den Fabriken. Das Wachstum der Tabakindustrie im 19. Jahrhundert und die Entstehung einer Arbeiterschaft führten zu einer verstärkten Siedlungsentwicklung in der Gemeinde.
Denzlingen
schlägt Mexiko-City
Nach einem zunächst gemäßigten Bevölkerungsanstieg begann ab 1961 ein rasantes, geradezu explosionsartiges Wachstum der Einwohnerzahl.
Von 1961 bis 1995 hat sich die Einwohnerzahl verdreifacht! Zum Vergleich: In Mexiko-City hat sich im gleichen Zeitraum die Bevölkerung nur verdoppelt!
Gründe des
Bevölkerungswachstums
- Bau der Bahnlinie Mannheim-Basel mit Anschluss Langen-Denzlingen (1845) / Ausbau der Bahnlinie ins Elztal (1872-1875)- Regulierung der Elz und Bau des Leopoldkanals (1837-1843)- Zigarrenfabrikation (1867-1955)- Wirtschaftswachstum der „Goldenen 50er“ Jahre: die Menschen finden Arbeit im boomenden NachkriegsdeutschlandSuburbanisierungsphaseDas explosionsartige Bevölkerungswachstum war politisch gewollt, wie andere Umlandgemeinden sollte auch Denzlingen zur Entlastung Freiburgs entwickelt werden.Bis zum Jahr 2000 sollten etwa 20.000 Menschen in Denzlingen beheimatet sein. Bezogen auf das Jahr 1961 entspräche dies etwa einer Verfünffachung der Bevölkerung!Denzlingen als attraktiver Wohnort- Gunstlage am Rande des Schwarzwaldes (Klima, Naherholung)- Lage im Städtedreieck Emmendingen-
Waldkirch-Freiburg- Gute Verkehrsanbindung für Berufspendler
(A5, B3, B294, Bahnlinie, Busse)- gute Versorgungsinfrastruktur, Bildungseinrichtungen und Kindergärten- Arbeitsplätze in der ortsansässigen Industrie- aktives und identifikationsstiftendes kulturelles Leben
Blicken Sie
sich um...
Aufgrund der guten Verkehrsanbindung, des reichhaltigen Kultur- und Bildungsangebotes und des hohen Naherholungspotenzials am Rande des Schwarzwaldes ist Denzlingen heute ein beliebter Wohnort vor den Toren Freiburgs.
Hier sehen Sie einen Panoramablick vom Mauracher Berg Richtung Glottertal aus dem Jahr 1962. Vergleichen Sie mit der heutigen Situation.
Grüner Weg
und Heidach
Der Anstieg der Einwohnerzahlen führte ab 1961 zu einer deutlichen Ausweitung der Siedlungsfläche. Mit der Erschließung des Wohngebietes Grüner Weg in den 60er Jahren entstand zwischen Berliner-, Stuttgarter- und der Elzstraße eine Hochhaussiedlung, die das bisher einheitliche Siedlungsbild von Denzlingen nachhaltig veränderte. Typisch für das Baukonzept der damaligen Zeit war der Gedanke, Urbanität durch Verdichtung und zwischengeschaltete Grünflächen zu erreichen.
Seit den 80er Jahren wurden die Wohngebiete Heidach I, II, und III (gelegen zwischen Elzstraße und B294) erschlossen. In späteren Bauphasen entstanden im Heidach neben Mehrfamilienhäusern auch private Einfamilien-, Reihen-, oder Doppelhäuser mit kleinen Gärten.
Autor dieses ArtikelsGregor C. Falk
Quellen / CopyrightsGrundriss von Langen-Denzlingen entlang der Glotter aus dem Jahr 1752/53Gemarkungsplan von Denzlingen aus dem Jahr 1873Quelle: Geuenich D. (1983): Denzlingen. Eine alemannische SIedlung im Breisgau. S. 24fBlick vom Mauracher Berg Richtung Glottertal aus dem Jahr 1960Bremberger, Joachim; Ohmberger, Dieter (2007): Die Reihe Archivbilder Denzlingen. Erfurt: Sutton Verlag.
S. 28Ortsplan Denzlingen mit den Wohngebieten Grüner Weg und HeidachQuelle: http://www.denzlingen-online.de/files/15/files/Denzl_Ortspl_2014_2015_final%20Web.pdf modifiziert.Geuenich, D., Ohmberger, D. (2010): „Denzlingen" - Ortschronik, Band 2:Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des zweiten Weltkrieges (1648-1948)
Für alle Geocacher
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