Beim Gang über den Mauracher Berg begegnen wir Gesteinsarten, die in der Erdgeschichte zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind. Die ältesten Gesteine bilden die Gneise, darüber lagern Sandsteine und Muschelkalke. Die alten Gneise gehören geologisch zum Schwarzwald, während die Muschelkalke und Sandsteine bereits Deckschichten des Erdmittelalters darstellen. Verantwortlich für das Vorkommen der verschiedenen Gesteine ist die „Schwarzwaldrandverwerfung“, die von Norden nach Süden direkt über den Berg verläuft. Brüche und Verwerfungen bezeugen das Absinken des Schollenpakets in den Rheingraben.
Den Gesteinen auf der Spur...
Lesen Sie die drei folgenden Beschreibungen, ordnen Sie diese den umliegenden Gesteinsblöcken (A, B oder C) zu und erfahren Sie Wissenswertes über diese Gesteine.
Wer bin ich?„Sie haben mich schon oft gesehen, garantiert! Früher war ich ein begehrter Baustoff, weshalb zahlreiche alte Gebäude aus mir gebaut sind. Mich zeichnet aus, dass ich aus verfestigtem Sand bestehe. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie noch heute die Abermillionen Sandkörnchen sehen, aus denen ich aufgebaut bin.“
Leider falsch. "B" wäre richtig gewesen...Ich bin ein Sandstein. Viele alte Denzlinger Gebäude wie die St. Georgs Kirche oder der Storchenturm, aber auch das Freiburger Münster sind aus mir erbaut. Zu meiner Entstehungszeit herrschten noch warme bis heiße Klimabedingungen und „Denzlingen“ lag in einem eher trockenen Wüstengürtel. Erst langsam wanderte die Kontinentaltalplatte Richtung Norden in kühlere Breiten. Im Laufe der Zeit lagerten sich immer neue Sedimente über mir ab, durch den zunehmenden Druck wurden die einzelnen Sandkörnchen zu Stein verfestigt. Diesen Vorgang nennt man Diagenese.
Richtig!Ich bin ein Sandstein. Viele alte Denzlinger Gebäude wie die St. Georgs Kirche oder der Storchenturm, aber auch das Freiburger Münster sind aus mir erbaut. Zu meiner Entstehungszeit herrschten noch warme bis heiße Klimabedingungen und „Denzlingen“ lag in einem eher trockenen Wüstengürtel. Erst langsam wanderte die Kontinentaltalplatte Richtung Norden in kühlere Breiten. Im Laufe der Zeit lagerten sich immer neue Sedimente über mir ab, durch den zunehmenden Druck wurden die einzelnen Sandkörnchen zu Stein verfestigt. Diesen Vorgang nennt man Diagenese.
Leider falsch. "B" wäre richtig gewesen...Ich bin ein Sandstein. Viele alte Denzlinger Gebäude wie die St. Georgs Kirche oder der Storchenturm, aber auch das Freiburger Münster sind aus mir erbaut. Zu meiner Entstehungszeit herrschten noch warme bis heiße Klimabedingungen und „Denzlingen“ lag in einem eher trockenen Wüstengürtel. Erst langsam wanderte die Kontinentaltalplatte Richtung Norden in kühlere Breiten. Im Laufe der Zeit lagerten sich immer neue Sedimente über mir ab, durch den zunehmenden Druck wurden die einzelnen Sandkörnchen zu Stein verfestigt. Diesen Vorgang nennt man Diagenese.
Wer bin ich?„Ich bin verwitterungsanfällig. In der Luft enthaltenes Kohlendioxid kann sich mit Regenwasser verbinden, wodurch eine schwache Säure (Kohlensäure) entsteht. Komme ich mit dem säurehaltigen Wasser in Verbindung, so greift dieses mich an und ich löse mich langsam auf. Durch diese Verwitterung bekomme ich eine oft unebene oder gar löcherige Oberfläche. Abgelagert wurde ich einst am Grunde des Meeres.“Leider falsch. "C" wäre richtig gewesen...Ich bin ein Kalkstein, genauer gesagt ein Muschelkalk. Meine Ablagerungen liegen über den Sandsteinen, die gebildet wurden, bevor das Festland vom Meer überflutet wurde. In einem flachen Meeresbecken lagerten sich vor gut 230 Millionen kalkige Sedimente ab. Dazu gehören zum Beispiel Skelette, Reste toter Fische oder abgestorbenes Plankton. Nach und nach wurden die Ablagerungen verfestigt.
Leider falsch. "C" wäre richtig gewesen...Ich bin ein Kalkstein, genauer gesagt ein Muschelkalk. Meine Ablagerungen liegen über den Sandsteinen, die gebildet wurden, bevor das Festland vom Meer überflutet wurde. In einem flachen Meeresbecken lagerten sich vor gut 230 Millionen kalkige Sedimente ab. Dazu gehören zum Beispiel Skelette, Reste toter Fische oder abgestorbenes Plankton. Nach und nach wurden die Ablagerungen verfestigt.
Richtig!Ich bin ein Kalkstein, genauer gesagt ein Muschelkalk. Meine Ablagerungen liegen über den Sandsteinen, die gebildet wurden, bevor das Festland vom Meer überflutet wurde. In einem flachen Meeresbecken lagerten sich vor gut 230 Millionen kalkige Sedimente ab. Dazu gehören zum Beispiel Skelette, Reste toter Fische oder abgestorbenes Plankton. Nach und nach wurden die Ablagerungen verfestigt.
Wer bin ich?„Ich bestehe vorwiegend aus den Mineralien Feldspat, Quarz und Glimmer. Und tatsächlich: Aus der Nähe betrachtet kann man auf meiner Oberfläche kleine, dunkle Plättchen entdecken. Bei diesen in der Sonne stark glitzernden Plättchen handelt es sich um kleine Mineralteilchen des Glimmers. Ich bin ein erstarrtes Tiefengestein, das unter hohem Druck und unter hohen Temperaturen verformt wurde.“Richtig!Ich bin ein Gneis. Wer gedacht hat, ich sei ein Granit, der lag aber auch nicht so falsch. Ich erstarrte vor mehr als 400 Millionen Jahren in mindestens 2 km Tiefe aus glutflüssiger Gesteinsschmelze zu einem Granit. Dabei konnten sich meine vielen Kristalle bilden. Bei späteren Gebirgsbildungen geriet ich unter starken Druck und ich begann mich zu verformen. Aus einem Granit wurde ich zum Gneis. Diesen Vorgang nennt man Metamorphose.
Leider falsch. "A" wäre richtig gewesen...Ich bin ein Gneis. Wer gedacht hat, ich sei ein Granit, der lag aber auch nicht so falsch. Ich erstarrte vor mehr als 400 Millionen Jahren in mindestens 2 km Tiefe aus glutflüssiger Gesteinsschmelze zu einem Granit. Dabei konnten sich meine vielen Kristalle bilden. Bei späteren Gebirgsbildungen geriet ich unter starken Druck und ich begann mich zu verformen. Aus einem Granit wurde ich zum Gneis. Diesen Vorgang nennt man Metamorphose.
Leider falsch. "A" wäre richtig gewesen...Ich bin ein Gneis. Wer gedacht hat, ich sei ein Granit, der lag aber auch nicht so falsch. Ich erstarrte vor mehr als 400 Millionen Jahren in mindestens 2 km Tiefe aus glutflüssiger Gesteinsschmelze zu einem Granit. Dabei konnten sich meine vielen Kristalle bilden. Bei späteren Gebirgsbildungen geriet ich unter starken Druck und ich begann mich zu verformen. Aus einem Granit wurde ich zum Gneis. Diesen Vorgang nennt man Metamorphose.
Steinbrüche am Mauracher Berg
Einige der Gesteine am Mauracher Berg waren früher begehrte Rohstoffe (Baumaterial). Sie wurden an verschiedenen Stellen des Berges abgebaut. Noch heute kann man die Spuren der ehemaligen Abbaue mehr oder weniger deutlich erkennen. Am auffälligsten ist wohl der ehemalige Gneis-Steinbruch am Südsporn des Berges, auf dem Gelände der Fa. Raiffeisen. Auch am westlichen Abfall des Mauracher Berges befindet sich ein ehemaliger Steinbruch. Am Sonnhaldenbuck (Nordseite) treten noch heute die ehemals abgebauten Muschelkalke zu Tage.
Vertiefende Informationen
Die ältesten Gesteine am Mauracher Berg stammen aus dem Erdaltertum, dem Paläozoikum, das sich über einen Zeitraum von 494-294 Millionen Jahre vor heute erstreckt. Untergliedert wird das Erdaltertum in Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon und Perm. In diesem Zeitraum fanden diverse geologische Ereignisse statt: Gebirgsbildung, Faltungen, Versenkung und Aufstieg. Im Devon bewegt sich der Südkontinent Gondwana auf den Nordkontinent Laurasia zu. Im Karbon kommt es schließlich zur Kollision und es bildet sich eine große Landmasse, Pangäa. Diese Kollision führte zur Bildung des Variskischen Gebirges. Dies ist die Entstehungszeit der Gesteine unserer Grundgebirge. Granite dringen auf und bildeten mächtige Intrusivkörper, ältere Sedimentgesteine werden unter hohem Druck und hohen Temperaturen umgeformt (Metamorphose). Noch liegt unser Gebiet auf der Südhalbkugel, wandert aber stetig nordwärts. Granite und Gneise bilden die Hauptgesteinsarten des Grundgebirges. Ein typisches Merkmal der Gneise ist die Einregelung der Minerale, insbesondere der dunklen Glimmer (Biotite). Bei den Graniten handelt es sich um magmatische Gesteine (Plutonite), die aus in der Kruste erstarrter Gesteinsschmelze entstanden. Sie bestehen aus den oft rötlichen Feldspäten, den milchig weißen Quarzen und den Glimmern (zum Beispiel dunkler Biotit).
Ab dem Oberkarbon beginnt die Abtragung des Gebirges, die sich im Perm fortsetzt. Aufgrund der Äquatornähe des heutigen Mitteleuropas bestimmen hohe Temperaturen die Verwitterungsprozesse. Markante Zeugen des Ablagerungsgeschehens in unserer Region sind die charakteristisch gefärbten Sedimente des Rotliegenden. Zu Beginn des Erdmittelalters (Mesozoikum), in der Triaszeit, werden weiterhin Gesteine abgelagert. Dies sind die weit verbreiteten Sandsteine, aus denen unter anderem auch das Freiburger Münster erbaut wurde. Die Triaszeit wiederum wird untergliedert in Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Gleichsam zerfällt der Kontinent Pangäa langsam und es kommt immer wieder zu Meeresvorstößen, denen wir mächtige Kalkablagerungen verdanken. Während des gesamten Erdmittelalters wird unsere Region teils von terrestrischen (festländischen), teils von marinem Ablagerungsgeschehen bestimmt.
Die Sedimente, die in der Triaszeit zwischen 251 und 208 Millionen Jahren vor heute abgelagert wurden, sind nachfolgend durch das Gewicht auflagernder, jüngerer Deckschichten zu Sand- oder Kalkstein verfestigt worden (Diagenese). Auf den Höhen des Schwarzwaldes sind diese Deckschichten durch erosive Kräfte (Wind und Niederschläge) teilweise abgetragen worden, doch vor allen Dingen im Bereich der verschleppten, in den Graben hineinsinkenden Randschollen sind die Ablagerungen des Erdmittelalters erhalten. In der Triaszeit war das zuvor gebildete Gebirge, die Varisziden, bereits vollständig abgetragen, insofern bilden die Sandsteine die abgetragenen und verwitterten Reste dieses Gebirges. Die Sandsteine bestehen größtenteils aus Quarz unterschiedlicher Korngrößen, je nach Ablagerung kann man erkennen, ob es sich um Dünensande oder in Flüssen abgelagerte Sedimente handelt. Betrachten Sie bei ihrem nächsten Freiburgbesuch die Steine des Münsters aufmerksam, so können Sie Kreuzschichtungen (verfestigte ehemalige Dünen) und Rippelmarken (verfestigte einstige Flussablagerungen) erkennen. Die rötliche Färbung entsteht durch Oxidationsprozesse (Eisenoxid, Manganoxid) und durch Kieselsäureausscheidungen (Karneol).
Im weiteren Verlauf des Erdmittelalters (Mesozoikum) werden weitere Sedimentgesteine über den Sandsteinen und Kalken abgelagert, doch sind diese im Bereich des Mauracher Berges bereits wieder abgetragen worden. Dies hängt damit zusammen, dass es im Zuge der Kollision Afrikas mit Eurasien in ganz Mitteleuropa zu einer Intensivierung tektonischer Aktivitäten kam. Die der Bildung des Oberrheingrabens vorangehende Hebung brachte die Deckschichten in entsprechend exponierte Positionen, so dass diese besonders den Verwitterungseinflüssen unterlagen. Grundsätzlich gilt: je stärker die Hebung desto stärker die Abtragung.
Autor dieses ArtikelsGregor C. Falk
Quellen / CopyrightsTafel-Bild Denzlingen als Steinwüste
Quelle: Medienhaus Denzlingen, Foto Patrick DirrVideo: Animation, Illustration, Karten Denzlingen als Steinwüste
Quelle: Medienhaus Denzlingen, Foto Patrick DirrGeologische Übersichtskarte des Mauracher BergesQuelle: Medienhaus DenzlingenZeitachse der ErdgeschichteQuelle: DierckeDrei – Universalatlas (2009): Braunschweig: Westermann Verlag. S.10f., modifiziert.Grafiken PlattenbewegungQuelle: Falk, G.C. / Scholliers, M. (2010): Terra Physische Geographie. Klett, Stuttgart, S. 19
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